Vreden erste Fair-Trade Stadt des Münsterlandes

In einer Feierstunde im Rathaus wurde der Stadt Vreden die Urkunde für die erste Fairtrade-Stadt im Münsterland überreicht.

Das Zertifikat wurde der Stadt Vreden in einer Feierstunde im Sitzungssaal des Rathauses verliehen.

Bürgermeister Dr. Christoph Holtwisch begrüßte die Gäste und insbesondere Frau Bremer von Transfair und die Mitglieder des Eine-Welt-Kreises und des Weltladens. „Wer kauft gibt keine Almosen, er kauft Qualitätsprodukte“ wies er auf die Vorteile des fairen Handels hin, „ so können die Menschen vor Ort ihre Produktion verbessern und sich somit aus der Armut befreien.“ Vreden stelle sich in vielen Bereichen auf die Anforderungen der Zukunft ein und stelle sich seiner gesamtgesellschaftlichen Verpflichtungen. Er sei sehr stolz, die Urkunde entgegennehmen zu dürfen, „es ist Ihr Preis und Ihre Stadt, die die Auszeichnung erhält“ wandte er sich an alle Anwesenden. Besonderer Dank gebühre allen ehrenamtlich Aktiven, denen, die neue Ideen einbrächten und ihre Freizeit opferten, namentlich nannte er Ulrich Kipp und Monika Wispel.

 

Gertrud WelperGertrud Welper, stellvertretende Landrätin, überbrachte die Glückwünsche des Kreises Borken und den Dank an die Mitglieder des Eine-Welt-Kreises. Der Verkauf von Produkten zu fair gehandelten Preisen, die ohne Kinderarbeit hergestellt würden und die Schärfung für das Bewusstsein der Lebensumstände der Produzenten sei sehr wichtig. 

Ulrich Kipp, Vorsitzender des Eine-Welt-Kreis Vreden e.V. und des Weltladen Vreden e.V., blickte zurück auf den Marktstand von Walter Gehling, mit dem in Vreden die Geschichte des fair gehandelten Kaffees begann, auf den Laden in der Krumme-Jacken-Straße und auf den Umzug an den neuen Standort an der Wüllener Straße.

 

„Der Weltladen beinhaltet jedoch nur einen Teil unserer Aufgaben, ein großer Bestandteil ist die Bildungsarbeit. Wir möchten den Blick schärfen für Themen wie zum Beispiel den Raubbau im Regenwald, Bildung für alle, Gleichberechtigung von Mann und Frau und Kinderarbeit und werden nimmermüde an einer besseren Welt arbeiten. Ich habe die Vision, dass unser Laden eines Tages nicht mehr notwendig sein wird, weil es nur noch fair gehandelte Produkte gibt.“.

Kathrin Bremer von der Kampagne "Fair Trade Town" freute sich, dass mit Vreden die erste Kommune in Münsterland dabei ist. Seit der Gründung der Marke vor zehn Jahren sind in 20 Ländern 840 Städte beigetreten, darunter auch London, Brüssel, Rom oder Kopenhagen. Bremer hob besonders hervor, dass alle fünf notwendigen Kriterien vorbildlich erfüllt seien.

So wird z.B. seit über 20 Jahren bei öffentlichen Sitzungen fair gehandelter Kaffe ausgeschenkt und 8 Geschäfte und verschiedene Vredener Gastronomen bieten fair gehandelte Produkte an. TransFair, der Verein zur Förderung des Fairen Handels mit der "Dritten Welt" e.V. wird von 36 Mitgliedsinstitutionen getragen, u.a. von der kfd und dem Kolpingverein.

Der Verein vergibt das Fairtrade-Siegel für den fairen Handel in Deutschland.

Kathrin Bremer (rechts) überreichte Bürgermeister Dr. Christoph Holtwisch die Urkunde. Mit dabei Ulrich Kipp und Monika Wispel.

Für die musikalische Umrahmung der Feierstunde sorgten Michael Weiling, ein Schüler und mehrere Schülerinnen der Vredener Musikschule.

 

 

 

Text der Urkunde:

Vreden ist erste Fairtrade-Stadt im Münsterland.

Nach Erfüllung aller Kriterien der Kampagne Fairtrade Towns wird Vreden mit dem Titel Fairtrade-Stadt ausgezeichnet.
Durch ihr Engagement für den Fairen Handel vor Ort nimmt die Stadt Vreden eine Vorreiterrolle ein.
Sie setzt ein konkretes Zeichen für eine gerechtere Welt, indem Vreden dazu beiträgt, dass durch faire Handelsbeziehungen
den benachteiligten Produzentengruppen im Süden zu einem verbesserten Einkommen verholfen wird.

Wir gratulieren und bedanken uns herzlich für Ihren Einsatz!

Köln den 19. November 2010"

 

 

Ulrich Kipp, Vorsitzender des Eine-Welt-Kreise wird von Radio WMW interviewt.

 

 

 

 

Zahlreiche Gäste wohnten der Preisverleihung bei und konnten einige der im Weltladen gehandelten Produkte probieren.