Bauerschaften

Gaxel

Gaxel

Das Gebiet der Bauerschaft Gaxel ist uraltes Siedlungsland. Mit Hilfe der Pollenanalyse hat die Wissenschaft festgestellt, dass bereits um 3900 v. Chr. vereinzelte Siedlungen bestanden und es seit etwa 3300 v. Chr. eine fast dauerhafte Besiedlung gab. Aber nicht nur die Pollenanalyse erteilt Auskunft über eine frühe Besiedlung, sondern auch die bronzezeitlichen Urnenfunde vom Dassberg belegen, dass schon lange vor der Zeitwende Menschen den Boden der Bauerschaft bearbeiteten. Doch es gibt kein schriftliches Zeugnis darüber, um was für Menschen es sich damals in Gaxel handelte, wie diese lebten und was sie dachten.

Mit der großen Völkerwanderung (um 400 bis 600 n. Chr.) kommt Unruhe in den Raum.



 

Zu Beginn des 9. Jhdt. wurde das Stift Vreden gegründet, in dessen Schatten sich die bürgerliche Siedlung entwickelt. Stift und Stadt sind für die Geschichte Gaxels von ausschlaggebender Bedeutung.

Die räumliche Nähe der Stadt und ihrer Kirchen erspart den Gaxelern zwar lange Wege, wie sie etwa die Bewohner von Wennewick und Lünten zurücklegen müssen, verhindert aber andererseits die Entwicklung Gaxels zu einem Kirchdorf, wie sie für die entlegeneren Bauerschaften typisch ist.

Eine große Veränderung brachte in Gaxel die Markenteilung, die 1822 eingeleitet wurde und die Möglichkeit der Kultivierung der großen Heideflächen bot.
Weitere Veränderungen im Aussehen der Bauerschaft brachten nach dem 2. Weltkrieg der Bau der Siedlung Marienhook und die Ausdehnung der Siedlungen über die alte Vredener Stadtgrenze in die Bauerschaft Gaxel hinein.

 

 

Gedenkstein für die Opfer der Pest hat seinen Platz erhalten
Hilbolts Karkhoff wird im Volksmund ein kleiner Busch im Vredener Klosterhook genannt. Denn dort – und das ist wenig bekannt – wurden im 17. Jahrhundert die Vredener beerdigt, die der Pest zum Opfer fielen.
Hier wurde im Januar 2008 ein Gedenkstein mit Bronzetafel aufgestellt, der auf diesen besonderen Friedhof hinweisen soll.
 
Der Gaxeler Nachbarschaft „Norbertstein“ war es ein besonderes Anliegen durch den Gedenkstein an die Pesttoten, die um 1666 hier, weit entfernt von der Stadt auf stiftischem Grund, wahrscheinlich nur in Begleitung eines Geistlichen bestattet worden sind, zu erinnern.
 
Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen erließ 1666 ein Edikt mit zehn Punkten mit genauen Vorschriften dazu, die weitere Verbreitung der Pest zu verhindern.
„In den Städten soll täglich, auf dem Lande wöchentlich zweimal Gottesdienste gehalten, dabei für die Verstorbenen und um Abwendung weiteren Uebels geflehet werden“ heißt es dort unter anderem. Strenge Regeln galten für die Angehörigen und die Häuser der Pestkranken: Jeder, der in einem infizierten Haus war oder mit einem Erkrankten in Berührung gekommen war, musste einen „weißen Stecken“ oder ein rotes Kreuz auf der Brust tragen, die noch nicht gereinigten Häuser mit einem Strohkranz oder einem weißen Kreuz auf der Tür versehen werden. Plünderer wurden zur Strafe ihres Eigentums entledigt.
 
Die Verstorbenen mussten „von besonderen Leichenbestattern, auf einem eigens dazu anzuschaffenden Karren, an entfernten, außerhalb der Städte und bewohnten Ortschaften auszumittelnden Orten bei Kapellen und dgl. Beerdigt und dabei nur die Begleitung des Geistlichen gestattet werden.
 
Hilbolt, der dem Ort seinen Namen gibt, war neben den Höfen Schulte von Mast und Wenning einer der drei Stiftshöfe im Klosterhook.