"Wir stellen uns vor..." Ausstellung des Eine-Welt-Kreises e.V. im Vredener Rathaus

Mit Einzelschicksalen wird das Los der Flüchtlinge in den Mittelpunkt gerückt. Ausstellung zum zweiten Mal in Vreden zu sehen.

Im Sommer des vergangenen Jahres konnte die Ausstellung "Wir stellen uns vor..." des Eine-Welt-Kreis Vreden e.V. in der Stiftskirche im Rahmen der Reihe "Flüchtlinge" des Caritasausschusses der Pfarrgemeinde St. Georg bereits besucht werden. Anschließend wurde sie im VHS-Gebäude in Stadtlohn und Ahaus ausgestellt und hat bisher viel positive Resonanz erfahren.
Bis zum 31. März besteht die Möglichkeit, im Rathaus die Ausstellung zu besuchen und sich über das Los einzelner Flüchtlinge zu informieren.
Walter Gehling und Johannes van Beek erläuterten den Anlass für die Erstellung der Ausstellung. Die Fluchtwelle im letzten Jahr habe u.a. auch zur Folge gehabt, dass Vorurteile gegenüber den Flüchtlingen nicht ausgeblieben seien. Die Ausstellung in Bild und Text solle u.a. auch ein Beitrag dazu sein, diese Vorurteile abzubauen. Es sei zunächst schwierig gewesen, 18 Flüchtlinge aus Vreden zu finden, die zu einem Interview bereit waren. Um die interviewten Personen zu schützen, seien Texte und Bilder anonymisiert worden.
Darüber hinaus sei die Ausstellung für den Eine-Welt-Kreis auch ein Anliegen, um auf die Fluchtursachen hinzuweisen. Zwar seien die meisten Menschen vor gewaltsamen Konflikten und Verfolgungen geflohen, doch ohne ein Verständnis des Globalisierungsprozesses lasse sich auch den Ursachen von Flucht und Migration nicht nachspüren, so die beiden Mitglieder des Eine Welt-Kreises. 2,8 Menschen führten heute mit weniger als zwei Dollar am Tag einen hoffnungslosen Überlebenskampf. Alle fünf Sekunden verhungere ein Kind, und das, obwohl die Weltlandwirtschaft problemlos imstande wäre, 12 Mrd. Menschen, also das Doppelte der gegenwärtigen Weltbevölkerung, zu ernähren. Hier setze der Eine-Welt-Kreis e.V. mit dem Prinzip des Fairen Handels an, auf dessen Grundlage ein Wirtschaftssystem aufgebaut sei, bei dem auf der Basis der fairen Löhne die Menschen im armen Süden der Welt ein menschenwürdiges Leben haben könnten.

Johannes van Beek (l.) und Walter Gehling vom Eine-Welt-Kreis-Vreden e.V.