Erstes Treffen des Netzwerks Klimaschutz im Kreishaus
Kreis Borken. Mit dem Klimaschutz haben sich die Kommunen des Kreises Borken bei einem Netzwerktreffen beschäftigt. Im Kreishaus verschafften sich die Vertreterinnen und Vertreter der Städte und Gemeinden einen Überblick über die Aktivitäten des Kreises und der übrigen Kommunen im Bereich Klimaschutz und nutzten die Gelegenheit, sich auszutauschen. Geplant ist, 2014 wieder eine gemeinsame Klimawoche durchzuführen.
Als Experten waren auf Einladung des Kreises Rüdiger Brechler von der EnergieAgentur NRW und Christian Scheffs von der Kommunalagentur NRW zum ersten Treffen des Netzwerks gekommen. Brechler stellte das Anfang 2013 in Kraft getretene Klimaschutzgesetz NRW vor, das zunächst nur auf Landesebene gilt und noch keine Vorgaben für die Kommunen darstellt. Allerdings beinhaltet es bereits eine verpflichtende Vorbildfunktion für öffentliche Stellen. Die beiden Fachleute rechnen zudem damit, dass es für Kommunen Pflicht werden wird, ein Klimaschutzkonzept zu erstellen. Neben dem Klimaschutzgesetz wurden die Kernpunkte des geplanten Klimaschutzplans vorgestellt: Er wird die Ziele zum Ausbau der erneuerbaren Energien sowie in Sachen Steigerung der Energieeffizienz und Energieeinsparung enthalten, und zudem Strategien, wie diese Ziele erreicht werden können. Bei der Erarbeitung des Konzepts sind neben den Arbeitsgruppen auch Kommunen, Unternehmen sowie die Bürger und Bürgerinnen gefragt, die Erfahrungen aus der täglichen Arbeit miteinfließen zu lassen.
Christian Scheffs vermittelte den Vertreterinnen und Vertretern der Kreiskommunen viel Wissenswertes über Klimaschutz, Energie- und Klimamanagement und die möglichen Fördermittel. Zudem ging er auf den aktuellen Stand bei den Klimaschutzkonzepten ein: Im Kreisgebiet hat außer dem Kreis Borken noch die Stadt Bocholt ein solches. Borken und Ahaus haben Teilkonzepte, Vreden hat ein Nutzungskonzept.
Bedeutsam für die Planungen der Kommunen: Derzeit werden noch bis zu 65 Prozent der Kosten für die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes gefördert. Zudem können sich Kommunen zusammenschließen und sich dadurch die Kosten teilen.
Scheffs informierte außerdem über das von der EU-Kommission eingerichtete Programm "European Energy Award" (EEA): Mit diesem System werden die Energie- und Klimaschutzaktivitäten der einzelnen Kommunen erfasst und weitere Aktivitäten im Rahmen von Maßnahmenkatalogen geplant und regelmäßig geprüft. Aus Nordrhein-Westfalen nehmen rund 100 Kreise, Städte und Gemeinden am EEA teil, im Kreisgebiet sind es der Kreis Borken sowie Bocholt, Heiden und Vreden. Ahaus hat bereits teilgenommen, Borken plant das.
Tenor des Treffens war: Die Kommunen im Kreis und der Kreis Borken selbst wollen am Thema Klimaschutz dran bleiben. Dabei haben sie sich auch ein gemeinsames Projekt auf die Fahnen geschrieben: Nach einem erfolgreichen ersten Durchlauf 2011 soll es im Herbst 2014 wieder eine gemeinsame Klimawoche geben.
Das Bild zeigt die Teilnehmer und die Referenten des Netzwerktreffens Klimaschutz im Kreishaus Borken.