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Kirchdörfer und Bauerschaften

Wer in Vreden unterwegs ist, wird die fünf Kirchdörfer der Stadt lieben:
Ellewick, Ammeloe, Oldenkott, Lünten und Zwillbrock.
Jedes verfügt über seinen ganz eigenen, urigen Charme: Kleinere und größere Sehenswürdigkeiten freuen sich darauf, entdeckt zu werden.

Auch als Zwischenstopp auf einer längeren Radtour sind die Kirchdörfer mit ihren gemütlichen Cafés, traditionsreichen Kneipen und vielfältigen Restaurants überaus beliebt.

Neben dem Stadtkern gibt es rund um Vreden fünf Bauerschaften mit jeweils eigener Geschichte: Doemern, Gaxel, Großemast, Köckelwick und Kleinemast.

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Die Kirchdörfer im Überblick

Dorf Ammeloe
Dorf Ammeloe
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Ammeloe

Ammeloe liegt ca. 6 km nördlich von der Vredener Innenstadt. Es ist unser ältestes Kirchdorf (Gründung: 1369). Eine Besonderheit ist der ringförmige Kapellenplatz – kurz „Kring“ genannt. Das Heimathaus Noldes mit seinem Bauerngarten bietet einen Blick in das Leben um die Jahrhundertwende. Zwei gemütliche Gasthäuser laden zur Rast.

Dorf Ellewick Crosewick
Dorf Ellewick Crosewick
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Ellewick

Genau genommen teilt eine Straße das Kirchdorf in zwei „Teile“ namens Ellewick und Crosewick. Es liegt ca. 6 km westlich von der Vredener Innenstadt entfernt. Die Kirche stammt aus dem 16. Jahrhundert. Das von der Dorfgemeinschaft betriebene Gasthaus „Zum Gänsemarkt“ lädt zum gemütlichen Verweilen ein.

Dorf Lünten
Dorf Lünten
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Lünten

Die erste Ansiedlung stammt aus dem Jahr 1756. Die Kirche, die den Mittelpunkt dieses gemütlichen Dorfes bildet, stammt aus dem Jahr 1906. Zwei Gaststätten laden zum Verweilen ein. Ein besonderer „Leckerbissen“ ist das Naturschutzgebiet „Lüntener Fischteiche“, was ca. 1 km vom Dorfkern in Richtung Westen liegt. Lünten liegt ca. 8 km nördlich vom Stadtkern Vreden und ist über unser Knotenpunktsystem gut mit dem Rad zu erreichen.

Dorf Wennewick Oldenkott
Dorf Wennwick Oldenkott
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Wennewick Oldenkott

Links und rechts von der niederländischen Grenze laden zwei Gasthäuser zu einem entspannten Verweilen ein. Die Kapelle geht auf einen Erstbau aus dem Jahr 1657 zurück. Das jährliche „Highlight“ ist der Blumenkorso, wo Motivwagen geschmückt mit tausenden Dahlienblüten die Zuschauer „verzaubern“.

Barockkirche Zwillbrock Foto Kreis Borken
Zwillbrock Barockkirche
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Zwillbrock

Zwillbrock hört man schon lange, bevor man das kleine Kirchdorf erreicht. Tausende von Lachmöven und weitere Vogelarten haben das direkt am Kirchdorf liegende „Zwillbrocker Venn“ zu ihrem Brutplatz im Frühjahr und Sommer ausgewählt. Eine Besonderheit sind die Flamingos, die hier ihren nördlichsten Brutplatz besitzen. Die einzigartige Barockkirche stammt aus dem Jahre 1651. Die nahliegende biologische Station bietet mit seiner Ausstellung einen Einblick in Moorlandschaft mit ihren Pflanzen und tierischen Bewohnern. Zum Ausruhen und zur Stärkung laden verschiedene Gasthäuser ein.

Die Bauerschaften im Überblick

In Doemern, unweit vom Ölbach und kurz vor Ottensteiner Gebiet, findet man heute einen Stein, der auf der der Straße zugewandten Seite die kaum noch zu entziffernden und ineinander verschlungenen Intitialen F(ranz) und A(rnold) und die Jahreszahl A(nn)O 1712 trägt und auf der Rückseite die Inschrift 'Hochfurst Geheeg' aufweist.

Urkundlich, in alten Schriftstücken erwähnt, finden wir Dodyncworden erstmals im 14. Jahrhundert. Über Dodingwerden (deutet auf Oding-Bach und Flussinseln) und Dodingwarden hat sich zu Anfang des 19. Jahrhunderts allgemein der Name Dömern durchgesetzt.

Dömern liegt im Nordwest-Münsterland in der westfälischen Bucht. Von den Hügelrücken aus der Bauernschaft Barle (Ahaus) bis nach Wendfeld (Stadtlohn) zweigt ein schmaler Dünenzug ab, der bis in die Nähe des Ölbachs reicht. Der Ölbach und der Moorbach durchqueren die Landschaft. Im Nordosten, wo die Stadtgrenzen von Ahaus, Stadtlohn und Vreden sich treffen, also dort wo man den Jagdstein von 1712 bewundern kann, erhebt sich das Gelände 50,2 m über NN und fällt zum Ölbach bis auf 38 m über NN ab.      

Beherrschte 1842 noch weitgehend die Heide und Sumpf das Gebiet, so begann im 19. Jahrhundert die Aufforstung und die fruchtbare Landschaft wandelte sich immer mehr zum Grünland. Im Zuge dessen siedelten sich immer mehr Menschen an. 

Das Gebiet der Bauerschaft Gaxel ist uraltes Siedlungsland. Mit Hilfe der Pollenanalyse hat die Wissenschaft festgestellt, daß bereits um 3900 v. Chr. vereinzelte Siedlungen bestanden und es seit etwa 3300 v. Chr. eine fast dauerhafte Besiedlung gab.
Aber nicht nur die Pollenanalyse erteilt Auskunft über eine frühe Besiedlung, sondern auch die bronzezeitlichen Urnenfunde vom Dassberg belegen, dass schon lange vor der Zeitwende Menschen den Boden der Bauerschaft bearbeiteten. Doch es gibt kein schriftliches Zeugnis darüber, um was für Menschen es sich damals in Gaxel handelte, wie diese lebten und was sie dachten.

Mit der großen Völkerwanderung (um 400 bis 600 n. Chr.) kommt Unruhe in den Raum.

Zu Beginn des 9. Jhdt. wurde das Stift Vreden gegründet, in dessen Schatten sich die bürgerliche Siedlung entwickelt. Stift und Stadt sind für die Geschichte Gaxels von ausschlaggebender Bedeutung.

Die räumliche Nähe der Stadt und ihrer Kirchen erspart den Gaxelern zwar lange Wege, wie sie etwa die Bewohner von Wennewick und Lünten zurücklegen müssen, verhindert aber andererseits die Entwicklung Gaxels zu einem Kirchdorf, wie sie für die entlegeneren Bauerschaften typisch ist.

Eine große Veränderung brachte in Gaxel die Markenteilung, die 1822 eingeleitet wurde und die Möglichkeit der Kultivierung der großen Heideflächen bot.

Weitere Veränderungen im Aussehen der Bauerschaft brachten nach dem 2. Weltkrieg der Bau der Siedlung Marienhook und die Ausdehnung der Siedlungen über die alte Vredener Stadtgrenze in die Bauerschaft Gaxel hinein.

Gedenkstein für die Opfer der Pest hat seinen Platz erhalten

Hilbolts Karkhoff wird im Volksmund ein kleiner Busch im Vredener Klosterhook genannt. Denn dort – und das ist wenig bekannt – wurden im 17. Jahrhundert die Vredener beerdigt, die der Pest zum Opfer fielen.

Hier wurde im Januar 2008 ein Gedenkstein mit Bronzetafel aufgestellt, der auf diesen besonderen Friedhof hinweisen soll.

Der Gaxeler Nachbarschaft „Norbertstein“ war es ein besonderes Anliegen durch den Gedenkstein an die Pesttoten, die um 1666 hier, weit entfernt von der Stadt auf stiftischem Grund, wahrscheinlich nur in Begleitung eines Geistlichen bestattet worden sind, zu erinnern.

Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen erließ 1666 ein Edikt mit zehn Punkten mit genauen Vorschriften dazu, die weitere Verbreitung der Pest zu verhindern.

„In den Städten soll täglich, auf dem Lande wöchentlich zweimal Gottesdienste gehalten, dabei für die Verstorbenen und um Abwendung weiteren Uebels geflehet werden“ heißt es dort unter anderem. Strenge Regeln galten für die Angehörigen und die Häuser der Pestkranken: Jeder, der in einem infizierten Haus war oder mit einem Erkrankten in Berührung gekommen war, musste einen „weißen Stecken“ oder ein rotes Kreuz auf der Brust tragen, die noch nicht gereinigten Häuser mit einem Strohkranz oder einem weißen Kreuz auf der Tür versehen werden. Plünderer wurden zur Strafe ihres Eigentums entledigt.

Die Verstorbenen mussten „von besonderen Leichenbestattern, auf einem eigens dazu anzuschaffenden Karren, an entfernten, außerhalb der Städte und bewohnten Ortschaften auszumittelnden Orten bei Kapellen und dgl. Beerdigt und dabei nur die Begleitung des Geistlichen gestattet werden.

Hilbolt, der dem Ort seinen Namen gibt, war neben den Höfen Schulte von Mast und Wenning einer der drei Stiftshöfe im Klosterhook.

Die Bauerschaft Große-Mast kann als unmittelbare Schwester Kleinemasts bezeichnet werden. Sie ist altes Siedlungsland in räumlicher Nähe zur Stadt. Aber auch hier wurde die Entwicklung zum Dorf durch diese Stadtnähe verhindert.

Der Name der Bauerschaft Großemast steht in Zusammenhang mit dem Ministerialhof des Stiftes Schulte von Merste. Dieser alte Hof liegt nach den heute gültigen Bauerschaftsgrenzen jedoch seltsamerweise auf Gaxeler Gebiet.

Beherrschte 1842 noch weitgehend die Heide das Gebiet, so hat die Aufforstung 1895 im südlichen Teil Fortschritte gemacht, doch nehmen Heide und Sumpf immer noch einen großen Teil ein. Auch Köckelwick erlebte eine ähnliche Veränderung der Landschaft wie in Gaxel.

Beherrschte 1842 noch weitgehend die Heide das Gebiet, so hat die Aufforstung 1895 im südlichen Teil Fortschritte gemacht, doch nehmen Heide und Sumpf immer noch einen großen Teil ein. Das wandelte sich nun deutlich im 20. Jahrhundert. Das Grünland eroberte die Heide und das Sumpfland, mit Ausnahme des Naturschutzgebietes 'Schwattet Gatt', und drängte zugleich auch den Nadelwald wieder zurück.

Das Gebiet dieser Vredener Bauerschaft ist altes Siedlungsland. Die räumliche Nähe der Stadt und ihrer Kirchen erspart den Bewohnern zwar lange Wege, verhindert aber andererseits die Entwicklung zum Dorf, wie sie für entlegenere Bauerschaften typisch ist....

Das Gebiet dieser Vredener Bauerschaft ist altes Siedlungsland. Die räumliche Nähe der Stadt und ihrer Kirchen erspart den Bewohnern zwar lange Wege, verhindert aber andererseits die Entwicklung zum Dorf, wie sie für entlegenere Bauerschaften typisch ist.

Die Bauerschaft Kleinemast wurde im vorigen Jahrhundert (um 1825) als Teil der Mast-Gaxeler-Mark gebildet. Die Bauerschaften Große-Mast und Gaxel können somit als unmittelbare Geschwister bezeichnet werden. Die Mast-Gaxeler-Mark war gemeinsamer Besitz aller in der Kluft wohnenden Bauern und diente zum Weide und Plaggen mähen sowie der Versorgung mit Holz, da die Fläche weitgehend von Eichen- und Birkenwald bestanden war. Der Wald verkümmerte später zusehends und entwickelte sich zu einer Heidelandschaft. Die gemeinschaftliche Mark besteht heute noch. Das letzte in Kleine-Mast gelegene Grundstück kaufte der Schützenverein 1983 und ist ein Teil des Schützenplatzes. Nachdem im vorigen Jahrhundert aus der Mast-Gaxeler-Mark sich die drei Bauerschaften gebildet hatten, vollzog sich das gesellschaftliche Miteinander in kleineren Gruppen, sogenannten 'Höken'.