
Spielfilm von Jonathan Glazer, 2023
Das Holocaust-Drama „The Zone of interest“ aus dem Jahr 2023 zeigt, was Hannah Arendt 1963 nach dem Eichmann-Prozess als „Banalität des Bösen“ beschrieben hatte. In verstörend nüchternen Bildern wird der Alltag des Lagerkommandanten Rudolf Höß, seiner Frau Hedwig und ihrer fünf Kinder geschildert. Rudolf Höß, verantwortlich für den Tod von weit mehr als einer Million Menschen, erscheint als biederer Familienvater, der mit Frau und Kindern idyllische Picknicks am nahen Fluss genießt. Die Familie lebt auf einem direkt an die Lagermauer angrenzenden Grundstück, in einem zweistöckigen Haus mit Pavillon, Planschbecken für die Kinder und großem Garten, der ganze Stolz von Hedwig Höß. Der Film zeigt nie, was im Lager passiert – aber die Oscar-prämierte Tonspur läßt mit Schüssen, Schreien und dem Dröhnen der Krematorien keinen Zweifel daran, wo man sich befindet.
Der Film hinterlässt einen tiefen Eindruck, weil eingängige Gut-und-Böse-Vorstellungen aus Filmen wie z.B. „Schindlers Liste“ fehlen.
Laufzeit: 106 Minuten
Der Eintritt ist kostenlos.